Nachdem ich mich aktuell für die neue HD+ Technologie interessiere, komme ich immer mehr dahinter, dass damit auch ein CI+ Entavio Verfahren eingeführt wird, welches den Konsumenten (ähnlich dem DRM der Musikindustrie) einschränkt.

Hier mal ein Text von i-have-a-dreambox.com

anti_hdplus_kampagne_boykot

Zitat user 3c5x9 (http://www.i-have-a-dreambox.com/wbb2/thread.php?threadid=116729&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=1; 12.10.2009)

“Die weltweit grösste Dreambox Community www.i-have-a-dreambox.com ruft zum Boykott der neuen Astra Satelliten HDTV Plattform HD+ auf

Hamburg, den 20.8.2009: Die mit 210.000 Mitgliedern weltweit grösste Dreambox Community und grösstes, deutsches Forum rund um TV und Radio Empfang via Satelliten oder Kabel ruft zum Boykott der durch den Satellitenbetreiber Astra und der beteiligten Sendeanstalten mittels des neuen Übertragungsverfahren CI+ aufgebauten neuen Digital TV Plattform HD+ auf. Nach Meinung der Betreiber des Forums www.i-have-a-dreambox.com und den Nutzern dieser Internet-Plattform stellt die neue HD+ Plattform nur einen weiteren Versuch dar, im Zuge der Einführung von HDTV, Verbrauchern eine für sie nachteilige, technisch unnötige und mit hohen Kosten verbundene Technik aufzuzwingen.

Nach den bisher bekannt gewordenen Plänen der Betreiber wird neue Empfangstechnik erforderlich sein. Will ein Verbraucher Sender auf der HD+ Plattform konsumieren, wird er gezwungen sein sich einen HD+ kompatiblen Receiver anschaffen zu müssen. Bereits vorhandene, für den digitalen Empfang geeignete Receiver, sind nicht kompatibel mit der HD+ Technik. Dabei steht der Begriff HD+ nur für das vermarktete Produkt, HD+ ist kein neuer oder besserer HDTV Standard sondern sagt nur aus, das das Verschlüsselungssystem CI+ zum Einsatz kommt.

Zusätzlich wird mit der neuen Technik ein digitales Rechtemanagement (DRM) in den TV Konsum Einzug halten. Ähnlich wie es in der Musikindustrie mal gedacht war. Anhand des neuen Verschlüsselungssystems kann ein Sender zum Beispiel explizit bestimmen, ob eine ausgestrahlte Sendung vom Verbraucher aufgezeichnet, per Timeshift zeitversetzt angeschaut oder bei Werbeblöcken in Aufnahmen diese vorgespult werden kann. Weitere Nachteile ergeben sich dadurch, dass HD+ zertifizierte Receiver nur ein Verschlüsselungssystem pro Receiver nutzen können und dadurch Nutzer von ausländischen PayTV Anbietern zusätzliche Hardware nutzen müssten. Nebenbei wird durch die an einen Anbieter gebundene Empfangstechnik die Bildung eines Monopols unterstützt und die Investitionssicherheit der Verbraucher gefährdet.

Ähnlich dem DRM-System der Musikindustrie wird hier der Versuch unternommen, vom Contentanbieter bis zum Konsumenten einen im Interesse der Anbieter geformten Vertriebskanal zu schaffen. Verbunden mit den dadurch entstehenden Nachteilen für die Kunden. Am Beispiel von DRM geschützter Musik ist ersichtlich, dass eine solche Kundengängelung auf Dauer nicht gewinnführend betrieben werden kann. Alle grossen Online Musikhändler stellen ihre Systeme bereits heute auf nicht mit DRM verschlossene System um. Damit hat sich gezeigt, dass einzig ein System auf Dauer zu vermarkten ist, das dem Kunden einen grösstmöglichen Freiraum einräumt.

Gerade im Bereich des digitalen TV-Empfang hat sich ausserdem in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sich durch ein restriktives Verschlüsselungssystem bzw. überhöhte Preise ein Wettlauf zwischen den Verschlüsselungsanbietern und einer technisch versierten Hackergemeinschaft um die Sicherheit der Crypto-Plattformen entwickelt hat. Durch diesen den Betreibern aufgezwungene Kampf sind diese gezwungen grosse Investitionen in die Weiterentwicklung der Verfahren zu tätigen. Zwar haben die Betreiber einen berechtigten Grund den von ihnen lizenzierten Content zu schützen und die Umgehung einer Verschlüsselung würde eine Straftat darstellen. Doch je grösser die Einschränkungen für den Verbraucher durch die eingesetzten Verfahren sind, desto grösser wird der Anreiz sein, diese Verfahren zu umgehen. Wiederum dadurch sind die Anbieter gezwungen ihre Plattformen ständig aufzurüsten, was im Endeffekt der Verbraucher über höhere Abonnementspreise wieder zahlen muss.

Zusätzlich zum Kauf von neuen HD+ Receivern und HD+ Smartkarten sieht das Vertriebsmodell noch ein monatliche Grundgebühr von voraussichtlich 4,50€ (54€ im Jahr) vor. Wie derzeit bekannt werden voraussichtlich die deutschen FreeTV Sender RTL, RTL2 und Vox sowie Pro7, Sat.1 und Kabel1 in ihrer HDTV Version aufschaltet werden. Dadurch werden die Verbraucher dann zusätzlich zu der Werbung auf diesen Sendern über einen zweiten Weg zu Kasse gebeten. Der Mehrwert, der durch die HDTV Ausstrahlung geboten wird, rechtfertigt dabei aber nicht das Vorhaben, zusätzlich zur Werbefinanzierung eine Gebührenstruktur einzuführen und das derzeitige FreeTV in eine Art PayTV light zu verwandeln.

Insgesamt macht das Konzept der geplanten Plattform nicht den Eindruck, als dass es die Verbreitung von HDTV fördern oder eine weite Nutzerbasis finden wird. Der Verbraucher wird sich keine Technik verkaufen lassen, die ihm unterm Strich nur Nachteile bringen wird, ähnlich wie es die Betreiber der entavio Plattform erleben durften. Dies beweisen Umfragen zum Thema in denen sich eine Mehrheit von ca. 80% der befragten Verbrauchern negativ oder ablehnend äussern. Statt dessen wird sich das in HDTV gesendete werbefinanzierte Fernsehen in Deutschland weiterhin nur verzögert etablieren.

Aufgrund der geschilderten Umstände kann dem Verbraucher nur davon abgeraten werden, in die HD+ Technik einzusteigen und ihm nur empfohlen werden ihre Etablierung zu boykottieren.

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Wir rufen ausserdem alle unsere User und auch alle anderen Foren und Communities aus der SAT/Kabel/TV Szene auf, sich mit selbst kreierten Bannern, Avataren, Twitternachrichten oder anderen kreativen Ideen an diesem Aufruf zu beteiligen. Wir sind die Zielgruppe der HD+ Plattform und sollen uns diesem Diktat unterwerfen. Es liegt an uns ob sich dieses Produkt HD+ am Markt etablieren kann oder nicht.”

ICH persönlich schliesse mich dem Boykott an und denke nicht daran die Privatsender mit Geld zu füttern, wenn sie meine Nutzungsrechte einschränken bzw. wenn sich die Technologie als Rückschritt erweist.