Hier die Zusammenfassung meiner Bastlereien der vergangenen Woche.
Prinzipiell war die letzte Woche sehr ruhig, was das Basteln und Reparieren betrifft.
MacBook Pro 13″ 2012 A1278 – Redbull reingekippt
Über Willhaben hatte ich vorige Woche ein defektes MacBook Pro 13″ mit I5 Prozessor gekauft. Fehlerursache: Über die Tastatur wurden gut 150ml Red Bull gekippt im laufenden Zustand. Beim Ankauf habe ich das Gerät geöffnet und mir das Innenleben angesehen.
Folgende Fehlersymptome:
- Gerät startet nicht  mit Akku oder Netz (MagSafe Connector ist ganz stark gedimmed, nur ein ganz leichtes grünes Licht ist zu sehen)
- Drei Tasten der Tastatur gingen ab, der Vorbesitzer hatte das Gerät mit einen Fön zu stark erhitzt.
- Am LVDS Connector am Logicboard sind ein paar etwas schwarze zu erkennen gewesen.
Dennoch habe ich das Gerät gekauft, optisch machte es einen einwandfreien Eindruck. Ich habe dann begonnen das Gerät komplett in alle Einzelteile zu zerlegen. Ebenso auch die Tastatur, die mit gezählten 70 kleinen Schrauben am Topcase befestigt ist. Daran gelangt man nur, wenn man zuerst die Backlight Beleuchtung der Tastatur abnimmt, die an den Seiten verklebt ist.
Nachdem die Teile aus einander waren, habe ich als erstes das Logicboard ohne CPU Heatpipe in ein Alkoholbad eingelegt. Das dauerte 24h an, mit einer Zahnbürste habe ich noch weitere Reste entfernt. Ich füllte das Reinigungsbad aber nur bis zum oberen Rand des Logicboards an.
Danach, kein Schritt weiter. LED des MagSafe Stecker nach wie vor nur ganz ganz leicht im Dunkeln sichtbar, keine Reaktion auf Einschaltknopf der Tastatur oder durch Kurzschliessen der Pins 5-6 am Tastatur Connector.
Als nächstes Schritt wollte ich feststellen, ob das DC-IN Board (jenes an dem der MagSafe Stecker dran kommt) vielleicht zu tauschen wäre. Aus diesem Grund hatte ich einen Freund gebeten, dass ich seinen Macbook Pro 13″ zerlegen. Also Gerät des Freundes zerlegt und als erstes mal den Akku getestet. Der funktioniert einwandfrei, hatte bisher 40 Ladezyklen. Im zweiten Schritt habe ich dann meine RAM Bausteine in seinem Logicboard probiert, ebenso Erfolg. Letzter Schritt war, dass ich mein Logicboard in sein Gerät verbaut hatte, kein Effekt – liess sich nicht einschalten, kein Lüfter läuft an, keine grüne LED beim Netzteil dranstecken. Die Enttäuschung war zwar etwas gross, doch Aufgeben wollte ich innerlich noch nicht. Ich konnte aber auch ein Bauteil bestimmen, dass auf meinen Logicboard mit Sicherheit kaputt ist, und zwar der Verpolungs- und ESD Schutz für die Batterie. Dieses war bei meinen kurzgeschlossen und sollte normal eine Sperrspannung besitzen.
Die Tage darauf, habe ich mir die Oberseite das Logicboard nochmals genau angesehen und mir Schaltplan und Apple Technician Guide besorgt. Scribd am besten als App herunterladen und dann die vorigen Links öffnen. Man kann in der App einen Gratis Account erstellen und die Dokumente dann vollständig laden. Leider hatte ich aber bisher kein PCB Layout bzw. Bestückungsplan für das Logicboard EMC 2554 gefunden. Ich setzte meine Fehleranalyse fort und bemerkte zufällig, dass das Logicboard ganz leise tickte sobald es an das Netzteil angeschlossen wurde. Welcher Bauteil es genau war, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls war das Geräusch nahe dem DC-IN Port Anschluss. Ich tippte jedenfalls auf die Spule mit Ferritkern, die ich auch am Schaltplan fand. Nach vielen Herumprobieren und lokaler Reinigung rund um das DC-IN Port, leuchtete plötzlich das LED grün – Erfolg! Dieser war zwar nur kurz, denn das Licht ging bald wieder aus nachdem ich das Logicboard mit Tastatur und Lüfter zu starten versuchte.
Nach dem Funken einer Chance, das Gerät wieder zum Laufen zu bringen, entschloss ich mich ein erneutes Alkoholbad für das Board richten.
24h später war nun wiederum Einiges an klebriger Masse abgegangen, die sich im Auffangbecken sammelte.
Beim nächsten Versuch leuchtete die grüne LED am MagSafe Connector immer. Dennoch brauchte ich das Gerät nicht zum Starten. Zufällig kam ich dann drauf, dass wenn man die Batterie ansteckt, das Board automatisch hochfährt, Lüfter lief an, CPU bekam Temperatur – ein gutes Zeichen nach der langen Vorgeschichte. Ich steckte dann auch die Festplatte dran, um zu prüfen wie hoch die Stromaufnahme sein kann/darf. Festplatte kein Problem, diese fing zu graben an. Leider bekam ich aber kein Bild.
Um den LVDS Connector hatte ich mich bisher wenig gekümmert, dennoch konnte man eine leichte Verbiegung des Metallbügels des Connectors erkennen. Ich dachte mir, vielleicht ein Kontaktfehler und drückte den Bügel mit dem Finger nach unten. In dem Moment sah ich wie ein Bauteil nahe dem Connector zu glühen begann, was sich dann in einer kleinen Flamme fortsetzte. Ich reagierte rasch und konnte die Flamme töten und sofort Strom abziehen. Resultat der Misere: die LVCD Sicherung (ein gelbes Bauteil mit der Bezeichung P drauf; Bauteilbeschreibung) war komplett verbrannt. Ich konnte das herausfinden, in dem ich gute Bilder des Logicboards mit der jetzigen Situation verglich, eine Art Fehlersuchbild 🙂 Neben der Sicherung war nun auch das LVDS Kabel um zwei Pins weniger, diese waren weggeschmort.
Wie geht es nun weiter?
Aufgeben, nein nein. Also habe ich in China, LVDS Kabel, eine deutsche Tastatur, 2 Stk. LVDS Connector und die besagte Sicherung im 10er Pack bestellt. Macht in Summe samt Versand 60 EUR aus. Bis dahin werde ich auf einen alten kaputten Mainboard mal das Connector entfernen üben. Ob ich das anlöten des neuen schaffe ist fraglich, 30 Pins ist schon heftig. Offen ist ebenso ob die Fuse wieder gelötet werden kann. Ein Teil des Lötpad scheint weg zu sein, vielleicht kann ich es erneut kontaktieren. Ich die kaputte Sicherungs-Diode beim Akku Anschluss muss ich entfernen. Ich hoffe, dass der Akku dann lädt, wenn der Netzstecker angesteckt ist.
Wie gesagt ich bleibe dran bei diesem Projekt. Im Internet hätte ich auch Firmen gesehen, die für den LVDS Connector Tausch 150 EUR verlangen.
Samsung Galaxy S2 – Display mit riesigen schwarzen Fleck
Über Freunde wurde ich gefragt, ob ich mir ein Samsung Handy mal ansehen könnte. Natürlich kein Problem. Ehrlich gesagt war ich aber vom Fehlerbild erstaunt. So etwas hatte ich zuvor noch nie gesehen. Am Display war mittig ein dunkler bis schwarzer Fleck zu sehen, der somit die Anzeige verhinderte. Auf Rückfrage was passiert sei wurde mir gesagt, dass man sich versehentlich draufgesessen hatte. Dennoch das Display Glas war sehr gut intakt, nur das Display darunter hatte diesen Fleck.
Ein reiner Austausch der Displayeinheit wurde von mir nach meiner Recherche als fast unmöglich eingestuft, da man das reine Display gar nicht bekommt, lediglich das Glas gibt es einzeln. Ein Ersatzteil kostete zumindest 70-90 EUR. Das entsprach in etwa dem Gesamtwert eines intakten Geräts. Ich habe daher vorgeschlagen, um diesen Preis ein gebrauchtes Ersatzgerät zu besorgen.