Als ich mir heute ein paar Gedanken zu diesen Beitrag machte, wusste ich gar nicht recht wo anzufangen. Zu sehr waren meine Gedanken ungeordnet: In meinen Kopf schossen die Ideen, Verlinkungen, Meinungen, Empfindungen durcheinander, es ist ähnlich wie in einem Raum in dem alle Menschen gleichzeitig laut sprechen und man selbst ein Gespräch mit jmd führen möchte. Deshalb dachte ich mir, schreibe deine Gedanken in einem Beitrag auf und versuche ein wenig Ordnung reinzubringen.
Thema: Technologie als Schlüssel unserer Menschheit? Auf den ersten Blick keine allzu-mainstream Thematik, die geschätzte 90% aller Menschen in meinem Alter eher egal als wichtig ist. Dennoch; Ich selbst habe viele Berührungspunkte mit den Begriffen Technologie, Schlüssel und Menschheit. Ich fange mal mit der Technologie an, denn damit tue ich mir, so glaube ich, am leichtesten. Ich verstehe unter Technologie etwas vom Menschen Geschaffenes, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Die Technologie ist somit Mittel zum Zweck, wobei ich heutzutage eigentlich etwas anderes erlebe. Die Technologie ist heutzutage nicht nur mehr ein Mittel zum Zweck. Oftmals ist der eigentlich Zweck unklar und ein banales Mittel ist es schon gar nicht. Ein Beispiel: ein Smartphone. Ich selbst gehöre zu jener Generation, die mit der Einführung des Handies aufwuchs.
Blicke ich zurück auf mein erstes Handy (Nokia 3210), dann war das Gerät weder Smart noch Features-Overloaded. Warum habe ich ein Handy damals bekommen? Nun ja, damit ich im Notfall erreichbar bin. Ich war zu dieser Zeit sehr viel mit dem Rad unterwegs und hatte sogar einmal den Fall, dass ich gerne im Nirgendwo Hilfe gebraucht hätte (blöde Radpanne). Ausgehend von dieser Geschichte blicke ich auf die heutige Generation an Technologie, die jeder Österreicher im Schnitt fast zweifach mit sich umherträgt. Technologie in vollen Zügen, ein Smartphone ist ein Gerät mit dem ich aufgrund von Apps jeglichen Zweck erfüllen kann. Ob Digitalkamera, Navi, Terminkalender, Kommunikationszentrale etc. Neben den praktischen Features dieses Geräts gibt es aber auch eine Vielzahl an Apps, die eigentlich keinen Zweck erfüllen. Aber der Begriff SMART und Technologie passt heutzutage extrem nahtlos zusammen. Eigentlich sind jegliche Geräte schon SMART, Zahnbürsten, die warnen wenn man zu fest andrückt, Kühlschränke, die ihren Füllstand kennen und Autos, die selber fahren oder einparken. Was bleibt dann eigentlich noch, was nicht SMART ist? RICHTIG: Keine elektrischen Geräte einzusetzen, wenn ihr Zweck nicht unbedingt notwendig ist. Doch diese Abwägung erscheint mir in der heutigen Zeit immer schwerer umsetzbar. Ein Beispiel: Kopfrechnen – Ich muss zugeben, ich war selber nie gut darin, ob bevor es Handies gab, die einen Rechner installiert hatten, musste man den Kopf anstrengen, wenn man keinen Taschenrechner eingesteckt hatte. Meine Auflistung an Beispielen für Technologie könnte sich noch stundenlang mit Beispielen fortsetzen. Bringt aber nichts, denn es darum meine Gedanken zu ordnen und strukturieren und nicht nur aufzuzählen.
Neben der Technologie, die uns im Alltag umgibt und die wir mit uns herumschleppen (in Zukunft noch mehr mit Smartwatches, Smart Clothes und körpernaher Sensorik) ist natürlich nicht die maschinelle Intelligenz in der Infrastruktur zu vergessen. Kraftwerke, Stromnetze, Strassenüberwachung, etc. alles durch und durch vernetzt und intelligent zugleich. Die Vernetzung bringt natürlich eine Vielzahl an Möglichkeiten mit sich, steigert aber zugleich die Komplexität. Ganz zu schweigen von brisanten Themen wie Sicherheit und Systemtotalausfällen. Die Tendenz geht hier eindeutig in mehr SMART und mehr Vernetzung. Geht dies soweit, dass Computer künftig mehr und mehr menschliche Entscheidungen treffen und unfehlbar ihre Algorithmen abarbeiten (siehe Finanzsektor im automatischen Börsenhandel) werden die Systeme unüberschau für den Menschen. Niemand kann dann mehr erklären, warum Technologie so funktioniert wie sie eben tut.
Wenn ich ehrlich bin, beginnt die junge Generation erst heute damit das Internet als Nutzungsmedium zu sehen, aber so richtig verstanden hat man die Vielzahl der Möglichkeiten bis lang noch nicht. Ich selbst konnte niemals abwägen was das Internet einmal werden würde als damals in der HTL Zeit mit 14 Jahren meine ersten Suchbgegriffe bei Altavista im Netscape 2.0 eintippte.
Auch wenn heute der Begriff “Soziales Netz” heutzutage mit dem Internet gleichgesetzt wird, Â kann niemand genau sagen, was denn sozial daran wäre und wie es unsere Gesellschaft noch beeinflussen wird oder ob dieser Trend einfach in 5 Jahre verschwunden ist.
Doch zurück zum Schlüssel.
Wenn man davon ausgeht, dass die Technologie in 10 Jahren soweit fortgeschritten sein wird, dass diese im Alltag einen extrem hohen Stellenwert besitzt, könnte man meinen, sie wäre ein Schlüssel. Doch was macht man mit Schlüssel? Absperren und Zusperren. Was genau sollte damit aber verborgen oder geöffnet werden? Ich glaube, man kann von einem Schlüssel sprechen, da die Technologie uns selbst das Leben erleichtert und zugleich erschwert. Diese Zwiespältigkeit trifft uns oftmals, wenn man sich ein neues elektronisches Gerät anschafft. Erleichterung einerseits, weil das neue Gerät einen praktischen Zweck erfüllt, erschwert weil Technologie nur scheinbar immer klaglos funktioniert.
In Zusammenhang mit der Menschheit wird uns oftmals glaubhaft gemacht, dass die Technologie DER Schlüssel der Menschheit ist, um all unsere Probleme zu lösen. Beispiele dazu: Weltfrieden, Hungersnot, grobe Bildungsunterschiede, Zugang zu Wissen, autarke Energieerzeugung, etc. Ich bin ehrlich gesagt nicht davon überzeugt, das die Technologie alleine DER Schlüssel ist. Diese Worte klingen komisch aus meinen Mund, von einem Typen, der sich seit er 12 ist mit Elektronik, Software, Gadgets usw. auseinandersetzt. Warum glaube gerade ich das nicht?
Es kann nicht die Technologie alleine sein, die die globalen Probleme unserer löst. Es stimmt schon, dass Technologie als Mittel hilfreich ist, um einen Zweck zu erfüllen. Doch was Mittel und Zweck ist, muss der Mensch mit Sinnhaftigkeit beleben. Der Faktor Mensch ist aber schwer einschätzbar. Wenn Technologie alles errät, weiss oder uns glauben macht alles besser zu wissen was bleibt dann noch?
Fazit
Technologie im gerechten und unbedingt notwendigen Ausmass kann einen Schlüssel darstellen, um die Menschheit vor neue Probleme zu stossen oder diese zu beseitigen. Das Technologie aber vom Menschen für den Menschen geschaffen ist/wird, muss in dieser Gedankenbetrachtung ins Bewusstsein gerückt werden. Der Schlüsselfaktor ist nicht möglich, wenn der Faktor Mensch gleich bewertet wird mit dem Technologischen.