Gestern gab es in ORF2 ein sehr interessanten Film von Hubert Sauper zu sehen.
Titel: Darwin’s Nightmare
Inhalt: Ein Dokumentarfilm zum Thema Globalisierung, anhand des Bespiels Tanzania. In Tanzania leben die Menschen grossteils von der Fischindustrie, die vorallem durch die EU getrieben wird. Gefischt wird der Nilbarsch, welcher im Victoriasee aufgrund einer künstlichen Aussetzung häufig vorkommt. Dieser Fisch ist ein Raubfisch und hat die restlichen Fischarten im Victoriasee ausgerottet, wodurch seine Vermehrung sehr stark zunahm. Entstanden ist die Vermehrung durch ein Experiment (menschliche Aussetzung) mit einem Fisch, der alle anderen gefressen hat, um das Ziel, die Fischindustrie anzukurbeln, erreichen zu können.

Lates niloticus Nilbarsch

Aufgrund des hochwertigen weissen Fleisches des Fisches, werden tgl. 500 Tonnen Fisch in die EU exportiert. Natürlich finden durch die Fischfabriken sehr viele Leute Arbeit und können überleben. Anders sieht es jedoch bei den Armen aus, die keine staatliche Unterstützung bekommen und mit Seuchen wie HIV (bzw. AIDS) zu kämpfen. Zudem kommt auch noch die Hungersnot in Tanzania, denen vielen Menschen (an die 2. Mio) nicht entkommen können.
Der Film zeigt in recht erschrenkender Art und Weise, wie sich ein Land total auf Export konzentriert und die eigenen Probleme aus den Augen verliert. Trotzdem ist nicht das Land, welches von Korruption und Waffenhandel geprägt ist, verantwortlich für die schlechte Situation. Vielmehr sind die Europäer schuld daran, dass die Menschen in Tanzania keine Lebensmittel haben, die zu hohen hohen Preisen verkauft werden. Gegen Armut, Hunger und Krankheiten bleiben keine Finanzmittel dafür übrig.

Meiner Meinung nach, ist der Film sehr empfehlenswert, wobei er am Anfang etwas langweilig wirkt. Trotzdem werden die Fakten (Interviews mit den Bewohnern der Stadt Mwanza) deutlich dargebracht und regen zum Nachdenken an.

Dieser Film bekam sogar eine Oscarnominierung und wurden mit Filmpreisen ausgezeichnet.