Sehr gerne habe ich mich in letzter Zeit mit neuen Unternehmensformen und Ideen auseinandergesetzt, eine davon ist mir aber nachhaltig hängengeblieben und nennt sich Social Entrepreneurship. Viele mögen behaupten; ein neues Buzz-Word hinter dem sich wiederum nichts Handfestes versteckt. Das mag für diese Leute auch stimmen, denn das Wort Social ist ja heutzutage in aller Munde und wandelt in hoher Geschwindigkeit durch den Alltag. Ich behaupte aber, dass es eine Form des Unternehmerstums ist, die in Zukunft beachtet werden wird.
Das erste Mal wurde ich auf diesen Begriff indirekt durch die Definition eines sozial ökonomischen Betriebs aufmerksam. Ein Unternehmer erzählte mir, dass sein Betrieb sozial ökonomisch arbeite. Klare Worte, die ich mir gerne genauer ansah. Um die damalige Situation besser beschreiben zu können, darf ich ruhigem Gewissens das Unternehmen nennen, dass aus meiner Sicht einen wirklich tollen Beitrag an der Gesellschaft leistet: Compuritas.
Ich stellte mir vor, wenn alle Unternehmen ihre Tätigkeit auf das Wohl der Gesellschaft ausrichteten und hohe Wertvorstellungen mit tatsächlich gelebten Werten in Einklang bringen würden, wie würde unser Wirtschaftssystem dann aussehen? Die Antwort auf diese Frage bin ich mir selbst noch schuldig; ich bin kein aber Volkswirtschaftler um mir eine akademische Antwort zu geben. Für mich erscheint es aber realistisch, dass das Streben nach mehr Umsatz, mehr Leistung, schnellerer Produktion, kürzeren Produktzyklen, etc. auf Kosten von Mensch und Natur ein Streben nach dem Unmöglichen ist. Es ist doch schön mit anzusehen, dass das BIP eine aussagekräftige Zahl für die Wirtschaftsleistung eines Landes liefert unabhängig davon wie zufrieden und glücklich die Gesellschaft in diesem Wirtschaftssystem ist. Aber ich schweife ab.
SOZIAL und ÖKONOMISCH.
Das Wort sozial wird von der jungen Generation mit hoher Sicherheit mit social gleichgesetzt, womit eigentlich das Social Web gemeint ist. Ich sehe das anders, sozial bedeutet für mich den direkten menschlichen Kontakt und den Willen auf die Bedürfnisse/Möglichkeiten des Gegenübers einzugehen. Das Wesen des Menschen zeichnet es aus, dass dieser sozial agiert, haben wir das denn vergessen? Nein, es steckt in uns aber wir müssen wieder darauf achten. Ökonomisch bedeutet für mich die Sicherung der menschlichen Existenz, sprich in einem System des Gebens und Nehmens sollte eine Gerechtigkeit herrschen, die das Existieren in glücklicher Weise sicherstellt (umfassender als Gemeinwohl bekannt vgl. Bayerische Landesverfassung Art 151 Abs 1, Link). Verbindet man nun gedanklich sozial und ökonomisch, so wird einem klar, dass der Mensch im Vordergrund steht und der wirtschaftliche Gedanke des Unternehmens ebenso mitwirken kann. Eine tolle Kombination in meinen Augen.
Social Entrepreneurship
Eigentlich bin ich über diesen Begriff Social Entrepreneurship indirekt über Spiritual Entrepreneurship gestolpert. Spätestens jetzt werden viele Leser/innen dieses Beitrags ihre Augen verdrehen, eine gedankliche Schublade ihrer Wahl öffnen, mich als Autor dort reinstecken und kopflastig darüber schimpfen. Diejenigen, die weiterlesen sind jedoch für mich in der Lage neue Formen des wirtschaftlichen Tuns in Zukunft geschehen zu lassen. Ich sehe das Spiritual Entrepreneurship als Nachfolgeform zum Social Entrepreneurship. Hierbei wird auf der Ebene des Geistes gearbeitet, dieser wird in Einklang mit dem Tun gebracht, was wiederum zu menschlichen Glück führt. Einfach beschrieben, aber mehr weiss ich dazu leider selbst nicht, denn mit Spiritual Entrepreneurship besitze ich noch keine praktische Erfahrung. Ich bin jedoch offen für neue Formen des Unternehmertums, die nicht auf starker Kopflastigkeit basieren und auf anderen menschlichen Ebenen ansetzen, die wir alle besitzen. Mit der Kopflastigkeit habe ich bereits selbst genügend zu kämpfen als technik-affiner Mensch 😉
Social Entrepreneurship: Es sind kurzum Personen die gutes Tun, die hohe moralische Wertvorstellungen als gutes Beispiel leben können und sich zugleich positiv und aktiv am Gestalten einer besseren Gesellschaft beteiligen. Sollten eigentlich nicht Politiker diesen Anforderung genügen? Ja, dem stimme ich zu. Meine Realität zeigt mir aber ein anderes Bild von den  gewählten Volksvertretern, dass ich oftmals nicht verstehen kann. Dem Begriff social habe ich bereits versucht lt. meiner Auffassung zu erklären. Entrepreneurship: Ein schönes Wort, das sich schlicht als Unternehmertum abspeisen lässt. Für mich steckt aber dahinter: Risikobereitschaft etwas zu bewegen, Chancen zu erkennen und für Menschen neue Perspektiven und Möglichkeiten zu eröffnen. Wenn ich das nun mit wahrlich guten Absichten im Alltag umsetzen kann, bin ich beim social entrepreneurship angelangt. Alles weitere dazu, muss ich aber selbst erst erkennen und ich bin gerne bereit dazu. Darum bin ich beim TEDXKlagenfurt dabei, dessen Leit-Thema Ethicspreneur (ship) ist. Ich gespannt, auf welche interessanten und inspirierende Personen/Vorträge ich dort treffen werde.